In diesem umweltfreundlichen Wasserkraftwerk wird im Schnitt jedes Jahr so viel Strom erzeugt, wie ca. 60 Haushalte verbrauchen!
Der Standort des Kraftwerkes in dem Turbinenhaus des ehemaligen Sägewerkes wurde 1994 aufgelöst. Mit einem neuen Maschinensatz, basierend auf dem alten Wasserrecht, wurde es von Klaus Schuster neu geplant und daneben neu erbaut. Das Wasserkraftwerk Rümeleinsäge wird von einer Durchströmturbine der Fa. Wasserkraft Volk aus dem Schwarzwald angetrieben.
Von der Wehranlage bis zum Kraftwerk
Der Neubau dieses Kraftwerkes erforderte viele Änderungen an einem bestehenden und alten System. Die Änderungen erfolgten nach und nach und manchmal auch nicht reibungslos.
Die Fischtreppe, die 2005 nach modernsten ökologischen Gesichtspunkten, umgebaut wurde ist ca. 21 m lang. Sie entspricht damit bei einem Höhenunterschied von ca. 1 m dem geforderten Gefälle von 1 : 20, was für Forellengewässer als optimal betrachtet wird. Die Fließgeschwindigkeiten und die Sohlebeschaffenheit ermöglichen in Kombination mit den Ruhezonen eine Durchgängigkeit an dieser Staustufe sowohl für Fische als auch für Bodenlebewesen. Das geforderte Restwasser, das durch diese Fischtreppe (Tümpelpass) fließt ist für eine normale Befüllung völlig ausreichend. Durch die Gestaltung mit einheimischen Granitsteinen wächst sie auch in das natürliche Bachbild hinein, da im Bach ebenfalls natürliche Staustufen durch Granitblöcke vorhanden sind.
- 1996 Die Wehranlage wird erneuert und eine Fischtreppe wird gebaut;
- 1997 Die Fischtreppe wird verbessert;
- 2000 Automatische Spülrinne beim Rechenreiniger wird eingebaut;
- 2000 Ein Ausgleichsweiher zur Strömungsberuhigung vor Rechenreiniger wird ausgebaggert;
- 2002Jahrhunderhochwasser überflutet Turbinenraum - keine Folgeschäden;
- 2003 Einbau des neuen hydraulischen Rechenreinigers;
- 2005 Die Fischtreppe wird ökologisch optimiert;
- 2010 Eine Flachwasserzone als ökologische Verbesserung wird angelegt;
- 2012 Grundablass im Kanal wird renoviert und erneuert;
- 2014 10.11.2014 ==> 20 Jahre Dauerbetrieb!
- 2015 Dachumbau am Rechenreiniger Gebäude;
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1927 Am 10.November kaufte Josef Schuster sen. (1884 - 1961) von Herrn Kommerzienrat Dr. jur. Max Konrad Wilsdorf (1876 - 1962) unter anderem die Schneidsäge mit Sägstübel und Hofraum, Gebäude… Zu diesem Zeitpunkt erfolgt der Antrieb mit einem Wasserrad von 6,50 m Durchmesser und 1 m Breite. Es wurde ein Gefälle von 7,82 m und eine Wassermenge von 670 m³ / s benutzt.
1930 Das Wasserrad wurde gegen eine Francis - Spiralturbine der Turbinenfabrik Franz Gieler aus Straubing mit einem Synchronmotor ausgetauscht. Die Turbine hatte einen Wasserverbrauch von 540 Ltr. / s. und eine Spitzenleistung von 43 PS (28 kW)
1940er In der Zeit des 2. Weltkrieges und auch noch kurz danach wurden mit diesem Strom Akkumulatoren geladen. Mit deren Hilfe und eigenen Freileitungen wurde Strom (wahrscheinlich Gleichstrom) an 3-4 benachbarte Häuser mit diversen Wohneinheiten geliefert und verkauft. Da der erzeugte Strom ja tagsüber für den Betrieb benötigt wurde, wählte man wahrscheinlich diesen Umweg über die Akkumulatoren. Als nach dem Krieg die Stromversorgung des zuständigen EVU´s (OBAG) aufgebaut wurde, stellte man diese Versorgung wieder ein.
1971/72 wird der Sägebetrieb eingestellt. Mit dem „Kraftwerk Rümeleinsäge“ wird ab jetzt nur noch Strom erzeugt, ohne ihn für den Sägebetrieb zu verwenden.
1994 Am 11.08.1994 werden die ersten Bauarbeiten für das neue „Wasserkraftwerk Rümeleinsäge“ am Rand des ehemaligen Holzlagerplatzes begonnen. Am 17.10.1994 wird die alte Franzis – Turbine nach 64 Jahren Dauerbetrieb endgültig abgestellt und in den nächsten Wochen fieberhaft an der Verlegung der Rohrleitung zum neuen Kraftwerksgebäude gearbeitet.
Die neue Turbine ist gemäß dem Altrecht des Wasserrades dimensioniert worden und liefert ca. 44 kW max. ins Netz des zuständigen EVU´s. Dies alles wurde in einem neuen Wasserrechtsantrag beantragt und bewilligt (Altrecht).
Am 10.11.1994 ist es endlich so weit. Die neue Durchströmturbine der Fa. Wasserkraft Volk (Schwarzwald) wird in Betrieb genommen. Der Schaltschrank wird von der Fa. Finke aus Griesbach geliefert.
Standort: | Dr.-Geiger-Str. 1 94518 Spiegelau |
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Erbaut: | 1994 |
Einzugsgebiet: | Große Ohe im Bereich des Rachelgebietes ca. 38 km² |
Mittelwasserabfluss: | MQ = 748 Ltr. / Sec. |
Mittlerer Niedrigwasserabfluss: | MNQ = 155 Ltr. / Sec. |
Restwasser: | QRe = 65 Ltr. / Sec. |
Stauhöhe am Wehr: | 722,69 m NN |
Überlaufhöhe am Wasserschloss: | 722,04 m NN |
Unterwasserspiegel: | 714,22 m NN |
Kanallänge: | ca. 635 m lang |
Kanalbreite: | 2 - 8 m breit |
Wassertiefe: | 1,0 - 2,0 m tief |
Druckrohrleitung: | 35 m lang |
Rohrdurchmesser: | Innen 0,745 m |
Turbine: | 2-zellige Durchströmturbine der Wasserkraft Volk AG |
Ausbauwassermenge: | QA = 670 Ltr. / Sec. |
Ausbaufallhöhe: | HA = 7,82 m |
Ausbauleistung: | 44 kW |
Wirkungsgrad: | ca. 85 % |
2015 Hochwasser an der Wehranlage